Die Oberpfalz – eine Reise in die Jugendregion von Edith

Diesmal zog es uns in die Region von Bayern, in der Edith aufgewachsen ist und in der ihre Eltern immer noch leben – die Oberpfalz. Anlass war ursprünglich ein Klassentreffen von Ediths Jahrgang aus der Schule in Waldthurn. Wir haben noch eine kleine Tour durch verschiedene Städtchen voran gehängt, die wir bisher immer von der Autobahn aus in der Ferne gesehen haben, aber schon immer einmal besuchen wollten. Nabburg, Wernberg, Leuchtenberg.

Bis zu ihrem 16ten Lebensjahr hat Edith in verschiedenen Orten in der Oberpfalz bei ihren Eltern gelebt. Danach hat das Leben sie in ihre neue Heimat München geführt. Für mich dagegen ist der nördliche Teil der Oberpfalz, abgesehen von Besuchen in Waldthurn bei Ediths Eltern, im Wesentlichen eine große Unbekannte. Auf diesem kurzen Trip werden wir gemeinsam die Unbekannte etwas beleuchten. Südlich von Waldthurn stehen Nabburg, Leuchtenberg und Wernberg auf dem Programm.

Unser Übernachtungsziel ist Nabburg. Dort haben wir uns im Schwarzen Adler einquartiert, mitten am zentralen Platz von Nabburg, gegenüber des Rathauses. Nabburg ist ein sehr kleines Städtchen mit rund 5000 Einwohner und (wie ich gelernt habe) derzeit 18 Gastronomiebetrieben. Gespräche mit Hotelbesitzern sind meist sehr aufschlussreich.. Dementsprechend ist dieser wirklich schöne und sehr schöne gepflegte Ort mit vielen Gaststätten gesegnet, die entweder geschlossen oder spärlichst besucht sind, was schade ist. Niemand möchte aufgeben, was vielleicht Generationen vorher aufgebaut haben und so darben viele Gastronomen, darunter auch der Schwarze Adler, genügsam vor sich hin. Das tut aber dem malerischen Eindruck für uns keinen Abbruch, es macht Spaß hier gemeinsam durch den Ort spazieren zu gehen. Wie der Name schon sagt, liegt Nabburg an dem Fluss Naab. Die geografische Lage und der leichte Hang im Westen der Naab waren in früheren Zeiten sehr günstig für eine Verteidigung und der ideale Standplatz für eine kleine Stadt und ihre Burg und Kirche.

Bereits seit dem 7ten Jahrhundert leben hier Menschen. Nabburg ist nie zu einem Zentrum herangewachsen, aber es hat eine gute Rolle durch die Jahrhunderte gespielt und ist mittlerweile ein gepflegtes ruhiges unaufgeregtes Kleinstädtchen geworden. Leider gibt es hier nur sehr sehr wenig Industrie und Handwerksbetriebe, deshalb kämpfen alle Städte dieser Art hier in der Region mit dem wirtschaftlichen Auf und Ab. Nabburg hat zumindest einen sehr kurzen Zugang zur Autobahn und damit einen kleinen Standortvorteil gegenüber anderen Orten.

Hier noch einige weitere Impressionen von Nabburg.

Von Nabburg aus haben wir uns in der näheren Umgebung umgesehen. Wernberg war unser nächstes Ziel. Speziell die Burg Wernberg, die kleine Stadt haben wir ganz kaltblütig links liegen gelassen. In dieser Burg aus dem 13ten Jahrhundert residiert nämlich eines der besten Restaurants Deutschlands, das Gourmet-Restaurant Burg Wernberg, in dem Grand-Chef Thomas Kellermann die Küche dirigiert und sich immerhin bereits 2 Sterne erkocht hat. Leider, leider, haben Edith und ich diesmal nur Zeit für einen Kaffee und einen ganz hervorragenden Rhabarberkuchen. Aber – wir kommen wieder 🙂

Unsere dritte Station war Leuchtenberg, ein kleiner Markt mit rund 1600 Einwohnern und einer schönen Burg, der Burg Leuchtenberg. Burgen, ihr seht es schon, gibt es hier überall. Jeder Landbesitzer, der es sich irgendwie leisten konnte und einen Hügel in seinem Land hatte, hat eine Burg gebaut. ´My home is my Burg´ sozusagen. Auch Leuchtenberg ist seit dem 12ten Jahrhundert dokumentiert und führt seither ein beschauliches unauffälliges Leben.

Neben den Burgen allüberall, sieht man hier auch noch die tief verwurzelte katholische Basis von Bayern, die einen guten Teil unserer Kultur letztlich geprägt hat. Nicht nur die Kirchen, sondern auch die kleinen, häufig zu findenden Madonnen oder Kreuze an Hauswänden und manch anderes zeugen davon, dass hier noch die Menschen am Sonntag in die Kirche gehen und das christliche Leben noch mit seinen Ritualen und Feiertagen Bedeutung hat.

Fast zum Ende unserer Tour besuchten wir auch Weiden, zumindest die Altstadt von Weiden. Hier in Weiden ist Edith viele Jahre zur Schule gegangen. Sie weiß noch die Haltestelle des Busses von Weiden nach Waldthurn zu ihrem Elternhaus und erkennt natürlich auch noch das Schulgebäude. Weiden ist das Zentrum dieser Region und dominiert sie. Die Altstadt mit ihrer Fußgängerzone ist wirklich schön, fast würde ich sagen schnuckelig. Die Menschen flanieren und genießen das Wochenende und wir tun das gleiche. Edith erinnert sich an ihre Jugendzeit – und ich bewundere meine bildhübsche Frau.

Den Abschluss unserer kurzen Fahrt in die Oberpfalz bildet der Besuch von Ediths Eltern in Waldthurn und ein kurzer Abend auf dem 800-Jahresfest der Gemeinde Waldthurn. Auch hier gehört ein gemeinsamer Gottesdienst zum kulturellen Gemeindeleben dazu.

Wenn das nun auch keine tiefschürfende intellektuelle Forschungsreise in diesem Teil Bayerns war, so ist doch bei mir (und auch ein Stück bei Edith, denn auch sie war noch nicht überall hier) ein klein wenig der Eindruck dieses Teils der Oberpfalz gewachsen. Und ich kann nur sagen – schön war´s! Insbesondere in dieser Begleitung…

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