Kairo – eine besondere Stadt in 5 Tagen

 

Kairo – das ist schon ein besonderer Name und eine besondere Stadt. Wir verbinden viel mit dieser Stadt und generell mit Ägypten. Geschichtliches , kulturelles, politisches und vieles andere. Gemeinsam mit einem guten Freund ist mein Ziel Kairo etwas näher kennenzulernen. Mein Vorteil – Mein Freund kennt Kairo schon sehr intensiv, ich habe also einen sehr kompetenten Reiseführer.

Sein erster guter Vorschlag war, wir nehmen uns ein Hotel mittendrin. Zwischen Tahrir-Platz (rechts im Bild unten) und Ägyptischem Museum (links im Bild). Beides ist etwa 500 Meter voneinander entfernt. Das Nile Ritz-Carlton. Von hier aus waren wir unterwegs zu verschiedenen Stadtteilen.

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Der folgende Beitrag ist in diese Abschnitte unterteilt:

Ägyptisches Museum, Kairo bei Nacht, einige Zahlen/Daten/Fakten über Kairo und Ägypten, El Khalili Bazaar, Zitadelle und Mohammed Ali Moschee, die Pyramiden, Kairo bei Tage und von oben und weitere Eindrücke

Teil 1: Besuch des Ägyptischen Museums

Wer hat noch nicht von ihm gehört: Dem Ägyptischen Museum in Kairo. Das war eine rhetorische Frage! Jeder hat schon von ihm gehört. Es ist das weltweit größte und bekannteste Museum für ägyptische Kunst und Kultur. Ab 1900 wurde es von einem französischen Architekten erbaut und 1902 eröffnet. Ziel war nicht nur, ein Zentrum für Kunst und Kultur des eigenen Landes in Kairo zu haben, sondern auch ganz wesentlich, den Abfluss ägyptischer Kunstgegenstände ins Ausland einzudämmen, wenn möglich zu unterbinden. Heute beherbergt es etwa 150.000 Gegenstände in 100 Sälen. Darunter auch einzigartige Artefakte, wie die berühmte Totenmaske von Tutanchamun und vieles mehr.

Normalerweise, sagt mein Reisebegleiter, warten lange Schlangen von Menschen vor den Ticketkassen. Heute ist es fast leer. Hintergrund ist wohl im Wesentlichen der stark zurück gegangene Tourismus in ganz Ägypten, aber vielleicht auch ein wenig der noch andauernde Ramadan während unseres Besuches.

Das Ägyptische Museum fühlt sich nicht wie ein Museum in Deutschland an, mehr wie ein geöffneter, weitläufiger Lagerraum. Es gibt kaum beschreibende Tafeln an den Gegenständen, alles wirkt ein wenig „pragmatisch“. Aber das macht es auch durchaus sehr sympathisch. Dank der wenigen Besucher bummeln wir ganz entspannt und sehen uns ohne jeglichen Stau alles an, so lange wir wollen.

Unten seht ihr Bilder von einigen der Gegenstände. Die Totenmaske von Tutanchamun durfte nicht fotografiert werden, deshalb fehlt sie hier. Viel Spaß mit den Bildern.

 

 

Teil 2: Kairo bei Nacht

Vom Hotel aus sind wir zwischen Ägyptischem Museum und Tarier Platz in einen Teil der Altstadt gewandert. Auffallend fand ich: Es waren wenige Menschen unterwegs. Grund wohl: Kaum Tourismus und der Ramadan. Obwohl die Kairoer abends auch im Ramadan aufwachen und munter Feiern und Essen, jedenfalls in unserem Hotelrestaurant. Ebenso auffallend: Viele Geschäfte und Restaurants waren geschlossen und sahen sehr dauerhaft geschlossen aus. Und: Sehr viele der Gebäude sehen extrem renovierungsbedürftig aus.

Da in der Nacht bekanntlich alle Katzen grau sind, sieht man das auf den Bildern nicht so sehr. Bei Tage aber ist es unübersehbar.

Weiterhin interessant: Auf einigen Bildern seht ihr Schiffe an Anlegern, die bunt beleuchtet sind. Dies sind Restaurant- und Disko-Schiffe. Jedenfalls normalerweise. Leider war nirgendwo ein Gast zu sehen. Die Beleuchtung dient wohl nur dem Zweck, freundlich auszusehen für die wenigen Passanten, die vorbeigezogen sind.

Nun seht selbst: Kairo bei Nacht.

 

Teil 3: Einige Zahlen/Daten/Fakten über Kairo und Ägypten in Stichworten

Seit 3500 v.Chr. bereits zählt man das Niltal und das Nildelta zu den Regionen mit Hochkultur, also bereits seit mehr als 5000 Jahren. Als die Römer ihr Weltreich aufzubauen begannen, hatte Ägypten bereits 3000 Jahre große Geschichte als Staat hinter sich, die große Zeit der Pyramiden war damals bereits Historie.

Das Niltal, das Nildelta, und die Städte entlang des Niltals haben die ägyptische Geschichte dominiert. Ägypten war immer schon ein faszinierendes Land für alle umgebenden Völker und auch für alle Europäer und später die ganze Welt. daran tragen sicher z.B. die Pyramiden einen großen Anteil. Aber dazu kommen wir noch.

Heute hat Kairo rund 22 Millionen Einwohner, Ägypten ca. 97 Millionen. In den letzten 30 Jahren hat sich die Bevölkerung von Ägypten verdoppelt. Wirtschaftlich ist Ägypten schwach, es ist immer noch ein Agrarland, die Inflation galoppiert um die 20% p.a., es gibt kaum Industrie und kaum Export, ein wenig Baumwolle. Die Auslandsverschuldung ist sehr hoch. Die politische Landschaft zerrissen. das Militär spielt eine dominante Rolle im Land. Viele Religionen leben (relativ) friedlich nebeneinander. Trotz der schwierigen politischen Lage und des schwierigen politischen Umfeldes der Nachbarländer, gilt Ägypten unter den Ländern der Region noch als eines der stabileren Länder.

Kairo entstand aus einer römischen Festung, erobert im Auftrag eines Kalifen aus Damaskus, 641 n. Chr. Es hat mehrfach die Besitzer gewechselt, 1517 die Osmanen, 1798 die Franzosen mit Napoleon, 1802 die Engländer, 1805 kommt Mohammed Ali an die Macht und beginnt das neue Kairo zu formen. Im Hintergrund ziehen immer noch die Engländer die Fäden. Die vielen Wirren und Kriege des 20ten Jahrhunderts sind uns allen ein Begriff, auch Ägypten blieb davon nicht verschont.

Aus der Beurteilung der aktuellen politischen Situation halte mich gerne heraus und berichte einfach von meinen Eindrücken während dieser kurzen Reise.

Kairo liegt dort, wo an seinem südlichen Ende das große Nildelta beginnt. Nach Kairo hin zum Mittelmeer findet sich nur noch die Stadt Alexandria als Großstadt und einige kleinere, wie z.B. Port Said. Flußaufwärts, also nach Süden hin, liegen die bekannten Städte Beni Suef, Assiut, Luxor, Assuan.

Direkt bei Kairo liegen die größten und bekanntesten Pyramiden von Ägypten, die Pyramiden von Giza, und auch die ältesten Pyramiden, die Pyramiden von Saqqara. Dazu später mehr.

Das Zentrum dieser gewaltigen Stadt bildet der Tahrir Platz. Von diesem Platz hat wohl jeder schon gehört, er war in der Vergangenheit oft Schauplatz von politischen Aktivitäten und Auseinandersetzungen. Direkt am Tahrir Platz liegt das weltberühmte Ägyptische Museum. Tahrir Platz und Ägyptisches Museum bildeten den Ausgangspunkt für unsere Spaziergänge und Wege in die Stadt.

Teil 4: Im El Khalili Bazaar

Der El Khalili Bazaar gilt als der größte Basar Afrikas. Er findet bereits seit dem 14ten Jahrhundert auf dem Gelände einer ehemaligen Karawanserei statt. Gut, dass ich einen kundigen Führer hatte, wir gingen nicht verloren!

2005 und 2009 gab es hier Selbstmordattentate, viele Menschen starben. Heute blieb zum Glück alles ruhig.

Hier einige Eindrücke vom Basar und dem Gelände um den Basar herum.

 

Teil 5: Besuch der Zitadelle von Saladin und der Mohammed Ali Moschee

Erst seit rund 20 Jahren kann man die Zitadelle besichtigen. Sie liegt auf einer Anhöhe und bietet einen fantastischen Blick über die Stadt. Bei guter Sicht kann man auch sehr gut die Pyramiden von Giza am Horizont sehen. Siehe auch hier die Bilder.

Die Zitadelle wurde 1176 begonnen und 1207 fertiggestellt. Der in Ägypten berühmte Mohammed Ali machte die Zitadelle zum Regierungssitzen erklärte hier die Unabhängigkeit Ägyptens von den Osmanen.

 

Teil 6: Die Pyramiden von Saqqara und Giza

Aber nun wird es Zeit. Jeder kennt und erwartet von Ägypten und Kairo die Pyramiden. Sie sind DAS Wahrzeichen Ägyptens.

Zuerst zu den Pyramiden von Saqqara

Saqqara liegt, wie Giza, nur etwa 20 km vom Zentrum Kairos entfernt. hier in Saqqara stehen die ältesten Pyramiden von Ägypten. Ursprünglich wurden an der Stelle der Pyramiden sogenannte Mastabas errichtet. Das waren gigantische Grabstätten, die wie ein massiver Sargdeckel von gigantischen Ausmaßen aussahen. Später bauten die Ägypter statt der einfachen Mastabas in die Höhe und daraus entstanden die Pyramiden. Die ältesten Pyramiden sind heute rund 4800 Jahre alt. Eine davon, die Pyramide des Djoser seht ihr auf den Bildern unten.

 

Und nun zu den Pyramiden von Giza

Die Bilder der drei großen Pyramiden sind so bekannt, dass sie wohl jeder Mensch der Erde schon einmal gesehen hat. Sie zählen zu den sieben Weltwundern der Antike.

Die Pyramiden hier entstanden um 2600 v.Chr. Die älteste ist die Pyramide von Cheops. Sie war einmal 146,5 m hoch und besteht aus fast 3 Millionen Steinblöcken. Im Inneren befindet sich eine Galerie, die 8,5 m hoch und 47 m lang ist. An diese schließen sich die Grabkammern an.

Die nächst jüngere Pyramide (in der Mitte mit der noch gut sichtbaren intakten Abdeckung an der Spitze), ist die Pyramide des Chephren. Sie wurde rund 50 Jahre später erbaut und war ursprünglich 143,5 m hoch. Und die jüngste der drei Pyramiden, ist die Pyramide des Mykerinos, sie wurde nochmals rund 30 Jahre später erbaut und war ursprünglich 65 m hoch. Um die drei großen Pyramiden liegen 3 kleinere Pyramiden, sie wurden für die Frauen der Pharaonen errichtet.

Die Bauzeit einer solchen Pyramide lag jeweils bei ca. 15 bis 20 Jahren. Wobei in der Regel nur an 4-5 Monaten im Jahr gebaut werden konnte. Dann aber mit einem Heer von Arbeitern. Zur Technik der Errichtung hat man viel geforscht und heute ein relativ sicheres Bild. Es gibt auch hier keine Zauberei, eine technische Meisterleistung und eine Meisterleistung in Sachen Organisation, Logistik und Motivation sind die Pyramiden aber ganz sicher. Wenn man davor steht staunt man nur bewundernd.

Schade, dass von dieser Fähigkeit zur Meisterleistung in Ägypten derzeit so wenig zu sehen ist. Ich würde es den Ägyptern wirklich wünschen. Die Pyramiden aber sind ein auf immer währendes Zeichen der damaligen Größe Ägyptens.

 

Teil 7: Und zum Abschluss noch ein Potpourri bunt gewürfelter weiterer Eindrücke von Kairo

Ein Gedanke zu „Kairo – eine besondere Stadt in 5 Tagen

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